Das 8-Schritt-Modell –
kompetenzorientiertes Lernen im Zyklus 1

 

Lernprozesse bei Kindern sind dann besonders effektiv und nachhaltig, wenn sie stark interessenorientiert und intrinsisch motiviert sind und in einem aktiv-handelnden Setting stattfinden. Das 8-Schritt-Modell zeigt konkrete Umsetzungsmöglichkeiten kompetenzorientierten Unterrichts auf. Dabei wird das Spiel der 4- bis 8-jährigen Kinder für den Zyklus 1 als eine verbindende Lernform für die Kindergarten- und die Unterstufe fokussiert.

1. Schritt: Lernräume gestalten
2. Schritt: Angeleitete Sequenzen kurz und prägnant planen und durchführen
3. Schritt: Offene Aufgaben ermöglichen
4. Schritt: Anregende Spiel- und Lernumgebungen schaffen
5. Schritt: Spiel- und Lernbegleitung anbieten
6. Schritt: Gemeinschaftliches Lernen fördern
7. Schritt: Reflexion über Lern- und Spielprozesse anleiten
8. Schritt: Lernfortschritte dokumentieren

Der Kurzfilm zum 8-Schritt-Modell der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) gibt einen ersten Überblick, wie das didaktische Modell in der Praxis angewendet werden kann:

Jeder Schritt gibt anhand von Filmen aus verschiedenen Schulen praktische Einblicke in die acht Themenbereiche. Als Ergänzung dazu steht eine digitale Broschüre als Download zur Verfügung. Die Broschüre enthält nebst einer Einführung in das Modell, wissenschaftliche und didaktische Hintergrundinformationen und zeigt zu jedem Schritt konkrete Umsetzungsmöglichkeiten für die Praxis auf. Gemeinsam mit Pilotschulen (Kindergärten, Unterstufenklassen und Tagesbetreuungen) wurden Unterrichtsmaterialien und -inhalte entwickelt, umgesetzt und geprüft. Alle Schritte werden mit Denkanstössen zur persönlichen Auseinandersetzung abgerundet.

Download Gesamtbroschüre

Wissenschaftliche Erkenntnisse und Didaktik

 

Mit dem Lehrplan 21 steht die Kompetenzorientierung und somit das Handeln der Schülerinnen und Schüler im Fokus. Für den Zyklus 1 bedeutet Kompetenzorientierung, Unterrichtsinhalte und Settings vom Kind ausgehend zu planen und zu gestalten, die Schülerinnen und Schüler auf ihrer individuellen Entwicklungsstufe abzuholen und sie darin zu unterstützen, sich wichtige Fähigkeiten zur weiteren Entfaltung anzueignen. Dabei ist das fächerübergreifende, projektartige Lernen besonders wichtig.

Das 8-Schritt-Modell bringt aktuelle Erkenntnisse zum Lernen im Zyklus 1 mit bewährten pädagogischen Konzepten zusammen. Die Auseinandersetzung mit den einzelnen Schritten des 8-Schritt-Modells unterstützt die Lehrpersonen bei der Planung, Durchführung, Ausgestaltung, Dokumentation und Auswertung nachhaltiger Lernprozesse. 

Dem ganzheitlichen Lernen kommen dabei wichtige Funktionen zu:

Lernen durch effektive Raumgestaltung

Lernen über Emotion, mit allen Sinnen und intrinsisch motiviert

Lernen als dynamischer Lernprozess durch Bewegung

Lernen durch Beziehung, Partizipation und Zusammenarbeit

Bild Punkt 1

1

Lernräume gestalten

 

Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Lernen eröffnen die Frage nach zeitgemässen Lernräumen für Kinder. Erfolgreiche und lernwirksame Räume entstehen, wenn alle am Lernen beteiligten Personen in Form von Partizipation in den Gestaltungsprozess einbezogen werden. Wie kann eine gelungene Raumgestaltung aussehen, die sich stark an den Bedürfnissen junger Kinder orientiert? 

Die Filme und die Broschüre zu Schritt 1 zeigen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten auf. Sie dienen als Inspiration und Hilfestellung in Bezug auf die Raumgestaltung und -nutzung im eigenen Unterricht. 

Download Broschüre Schritt 1
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Lernräume gestalten
Drei Klassen unter einem Dach

Lernräume gestalten
2 Klassen – 1 Spielprojekt

Lernräume gestalten
Spielen in der Unterstufe – Interview

Lernräume gestalten
Natur als Lernraum

Bild Punkt 2

2

Angeleitete Sequenzen kurz und prägnant planen und durchführen

 

Der zweite Schritt des Modells fokussiert eine durchdachte Planung und Einleitung, welche den zügigen Einstieg in die Spiel- und Lernphase ermöglicht. Die Lehrperson konzentriert sich in angeleiteten Sequenzen auf wesentliche Kompetenzen und Ziele. Die aktive Beteiligung der Kinder und das erlebnisreiche Lernen stehen sowohl in der Planung, Gestaltung und Umsetzung von Lernsequenzen im Zentrum.

Die Filme und die Broschüre zu Schritt 2 zeigen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten auf. Sie dienen als Inspiration und Hilfestellung in Bezug auf die Gestaltung von angeleiteten Sequenzen im eigenen Unterricht. 

Download Broschüre Schritt 2
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Angeleitete Sequenzen
Wasserexperiment

Angeleitete Sequenzen
Altersdurchmischtes Lernen im Wald

Angeleitete Sequenzen
Anregungen zum Geschenke basteln

Bild Punkt 3

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Offene Aufgaben ermöglichen

 

Mit dem Lehrplan 21 steht die Kompetenzorientierung und somit das Handeln der Schülerinnen und Schüler im Fokus. Damit intensive und individuelle Lernprozesse stattfinden können, braucht es entsprechende Lernsettings. Gute Aufgaben sind anregend und zielorientiert und ermöglichen eine innere Differenzierung. Das Spiel als Lernform gewährleistet sowohl einen fächerübergreifenden wie auch handlungsorientierten Zugang und orientiert sich nahe an den Interessen und Bedürfnissen junger Kinder im Alter von 4- 8 Jahren.

Die Filme und die Broschüre zu Schritt 3 zeigen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten auf. Sie dienen als Inspiration und Hilfestellung in Bezug auf die Gestaltung offener Aufgaben und Lernsettings im eigenen Unterricht. 

Download Broschüre Schritt 3
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Offene Aufgaben ermöglichen
Hütten bauen

Offene Aufgaben ermöglichen
Nüsse knacken

Offene Aufgaben ermöglichen
Kartonhaus gestalten

Bild Punkt 4

4

Anregende Spiel- und Lernumgebungen schaffen

 

Eine Schülerin, ein Schüler profitiert von unterschiedlichen Lernmöglichkeiten und ist auf eine anregende Spiel- und Lernumgebung angewiesen. Die Aufgabe der Lehrperson besteht deshalb darin, diese vielfältig und abwechslungsreich zu gestalten. Dabei sollten die Spielformen dem Entwicklungsstand der Kinder angepasst werden. Die Ausdrucksformen des kindlichen Spiels sind vielfältig und folgen einer entwicklungspsychologischen Abfolge. So schafft eine gute Spiel- und Lernumgebung Lernangebote für alle Ansprüche.

Die Filme und die Broschüre zu Schritt 4 zeigen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten auf. Sie dienen als Inspiration und Hilfestellung in Bezug auf die Gestaltung anregender Spiel- und Lernumgebungen im eigenen Unterricht.

Download Broschüre Schritt 4
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Anregende Spiel- und Lernumgebungen schaffen
Sanität im Einsatz

Anregende Spiel- und Lernumgebungen schaffen
Einblick in die Spital-Cafeteria

Anregende Spiel- und Lernumgebungen schaffen
Marronistand

Bild Punkt 5

5

Spiel- und Lernbegleitung anbieten

 

Mit dem Lehrplan 21 und dem Fokus auf Kompetenzorientierung, sind die Ansprüche an Lehrpersonen als Lernbegleiter der Schülerinnen und Schüler gestiegen. Schritt 5 thematisiert die Spiel- und Lernbegleitung in einem offenen und lernförderlichen Lernsetting. Die individuellen Interessen und Bedürfnisse der Kinder und das Spiel als zentrale Lernform stehen dabei im Zentrum. Im freien Spiel nimmt die Lehrperson einen Rollenwechsel vor: Nicht mehr das Anleiten von Unterrichtsinhalten steht im Vordergrund, sondern das Begleiten und Unterstützen der Lern- und Spielprozesse.

Die Filme und die Broschüre zu Schritt 5 zeigen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten auf. Sie dienen als Inspiration und Hilfestellung in Bezug auf eine professionelle Spiel- und Lernbegleitung im eigenen Unterricht.

Download Broschüre Schritt 5
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Spiel- und Lernbegleitung anbieten
Restaurant

Spiel- und Lernbegleitung anbieten
Vitamin C aus dem Labor der Spitalapotheke

Spiel- und Lernbegleitung anbieten
Kürbissuppe kochen

Bild Punkt 6

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Gemeinschaftliches Lernen fördern

 

Während längerer Spiel- und Lernphasen kommt es zwischen einzelnen Kindern besonders oft zu kognitiv anregenden Interaktionen. Über das Spiel als Lernform kann ein entwicklungsorientierter und fächerübergreifender Zugang gelingen. Gleichzeitig werden wichtige überfachliche Kompetenzen gefördert. Die sozialen Kompetenzen beinhalten unter anderem die Dialog-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit sowie der Umgang mit Vielfalt.

Die Filme und die Broschüre zu Schritt 6 zeigen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten auf. Sie dienen als Inspiration und Hilfestellung in Bezug auf das gemeinschaftliche Lernen im Zyklus 1.

Download Broschüre Schritt 6
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Gemeinschaftliches Lernen fördern
Eisenbahn bauen

Gemeinschaftliches Lernen fördern
Mit Holzklötzen gestalten

Gemeinschaftliches Lernen fördern
Feuer entfachen

Bild Punkt 7

7

Reflexion über Lern- und Spielprozesse anleiten

 

lm offenen Unterricht spielt das Begründen und Argumentieren eine wichtige Rolle. Deshalb ist es wichtig, dass nach jeder Spiel- und Lernphase eine Reflexionsphase eingeplant wird. Die Grundlage dafür, dass die Kinder sich in Bezug auf das eigene Lernen weiterentwickeln können und sich als kompetente und selbstbewusste Lernende erleben, ist ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Wohlbefindens im Kindergarten und in der Unterstufe. Das Nachdenken über das Lernen und gegenseitiges Feedback sind wichtige Bestandteile der Lernprozessbegleitung und formativen Beurteilung.

Die Filme und die Broschüre zu Schritt 7 zeigen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten auf. Sie dienen als Inspiration und Hilfestellung in Bezug auf die Gestaltung von Reflexionsphasen im eigenen Unterricht.

Download Broschüre Schritt 7
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Reflexion über Lern- und Spielprozesse anleiten
Ein Kompliment für Dich!

Reflexion über Lern- und Spielprozesse anleiten
Beispiele aus einer 1. Klasse

Reflexion über Lern- und Spielprozesse anleiten
Reflexion in der Gruppe, zu zweit und mit Eltern

Bild Punkt 8

8

Lernfortschritte dokumentieren

 

Mit der Umsetzung des Lehrplans 21 tritt das Handeln durch die Schülerinnen und Schüler stärker in den Vordergrund. Dementsprechend sind die Bildungsziele in Form von Kompetenzen beschrieben. Durch die förderorientierte Gestaltung von Lehren und Lernen, verbunden mit einer entsprechenden Rückmeldungs- und Beurteilungskultur, kann kompetenzorientierter Unterricht gelingen. Der Lehrplan berücksichtigt, dass die Kinder, abhängig von ihren Möglichkeiten, Entwicklungsstufen, Begabungen und Interessen unterschiedlich lernen. Es ist wichtig, diese Prozesse für alle am Lernen beteiligten Personen sichtbar zu machen (Kind, Lehrperson, Fachpersonen, Eltern). So kann eine tatsächliche Weiterentwicklung des Lernens erreicht werden.

Die Filme und die Broschüre zu Schritt 8 zeigen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten auf. Sie dienen als Inspiration und Hilfestellung in Bezug auf die Dokumentation von Lernprozessen im eigenen Unterricht.

Download Broschüre Schritt 8
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Lernfortschritte dokumentieren
Portfolio

Lernfortschritte dokumentieren
Positives Feedback geben

Lernfortschritte dokumentieren
Schatzkiste

Bild Rendezvous

Rendezvous

Gesund und motiviert im Lehrberuf (Folge 54)

Der Lehrberuf bringt auf der fachlichen, wie auch auf der sozio-emotionalen Ebene eine Vielzahl von Anforderungen mit sich. Nebst Handlungsspielräumen in der Organisation und Führung einer Schule, gibt es auch die individuelle Ebene.

Projektlernen (Praxisnahe Einblicke in den Zyklus 1)  (Folge 53)

Wie können Kinder im Projektlernen aktiv und selbstgesteuert Kompetenzen erwerben? Moria Zürrer, Schulleiterin und Vorsteherin des Vereins Service Learning, und Sabine Landolt, Lehrperson an der Schule Bühl, geben praxisnahe Impulse für den Zyklus 1.

MIA: Digitale Kompetenzen im Zyklus 1 (Folge 52)

Mit der Einführung des Lehrplans 21 rückt die Förderung von Medien- und Informationskompetenzen bereits im Zyklus 1 verstärkt in den Fokus. Gleichzeitig haben Kinder heutzutage häufig schon früh sehr viel Kontakt mit digitalen Medien.

PhysikSPIEL, Physik im Freispiel fördern (Folge 51)

Physikalische Phänomene faszinieren Kinder auf allen Schulstufen. Doch wie lässt sich der Blick dafür schärfen und wie werden naturwissenschaftliche Themen bereits im Zyklus 1 aufgegriffen und integriert? In unserem «Rendezvous Elementarbildung» diskutieren Natalie Geiger, Sabine Campana und Franziska Detken von der PH Zürich.

Weitere Videos der Serie «Rendezvous Elementarbildung» werden in Kürze hier veröffentlicht.

Herausgeberin
© Bildungsdirektion Kanton Zürich, Volksschulamt in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Zürich

Umsetzung
Catherine Lieger, Pädagogische Hochschule Zürich
Natalie Geiger, Pädagogische Hochschule Zürich

Gestaltung, Illustration
Niels Blaesi, www.nielsblaesi.ch

Programmierung
Mesch Web Consulting & Design GmbH, www.mesch.ch

Videoproduktion Digital Learning PH Zürich
Kamera Werner Burger
Ton Oliver Müller, Tom Gyoerffy, Janice Huwiler
Schnittassistenz Nadja Isler, Alexander Porath
Schnitt Werner Burger
Sprecher Franz Szekeres
Musik smartsound.com

Mitwirkung
Mit einem besonderen Dank an alle Pilotschulen für die inspirierenden Einblicke in den Unterrichtsalltag und die gute Zusammenarbeit!

Erscheinungsdatum:
11/2020